Reiseführer für einen ersten Besuch in Algerien
- Oryx Voyages
- vor 7 Tagen
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Algerien? Ja, Algerien. Ein unvergessliches Reiseziel, von dem Sie nicht wussten, dass Sie es besuchen möchten: das größte Land Afrikas, dessen Kopf im Mittelmeer liegt und dessen Zehen im Sand der Sahara stecken.
Mit etwas Arabischkenntnissen und genügend Zeit können Sie die Geschichte und Kultur Algeriens entdecken © Chakib Tahar / 500px
Algerien ist ein Land spektakulärer Landschaften und bedeutender römischer archäologischer Stätten. Es ist so reich an Schönheit und natürlichen Ressourcen, dass die Franzosen es im 19. Jahrhundert zu einer Provinz Frankreichs machten, mit dem gleichen Status wie Paris oder die Provence. Früher wurde hier viel Wein produziert, heute besticht die Küche (insbesondere Couscous) und es gibt eine lebendige Musikszene.
Warum haben wir es nicht früher besucht?
Vielleicht wegen des Schattens des Algerischen Bürgerkriegs (1992–2002), bekannt als „Schwarzes Jahrzehnt“, oder weil das Land reich an Öl und Gas ist und nicht in den Tourismus investierte. Massentourismus hat Algerien daher bisher umgangen, und es zieht nun nur Besucher an, die geduldig genug sind, ein Visum zu erhalten.
Im Sommer ziehen die Einheimischen an die Küstenstädte wie Marsah Ben M’hidi © Samere Fahim Photography / Getty Images
Beste Reisezeit:
Frühling und Herbst sind ideal. Die Winter an der Mittelmeerküste können kalt und feucht sein, die Nächte in der Wüste eisig. Im Sommer sollte man die Sahara meiden, wenn Temperaturen von bis zu 50 °C erreicht werden und Algerier aus dem Ausland zurückkehren, was die Küste überfüllt. Frühling und Herbst bieten perfektes Wetter für Ausflüge und günstigere Hotelpreise. Während des Ramadan ist es schwierig, Essen zu finden, und Transportmittel sind eingeschränkt.
Wie lange sollte man bleiben?
Eine Woche reicht für den Norden: von Algier nach Tipasa, Cherchell, Oran und im Osten Constantine und Annaba. Algerien ist jedoch groß, für die Wüste braucht man mehr Zeit. Zwei Wochen für Nordalgerien und Wüste, drei Wochen für eine ausführliche Wüstenerfahrung.
Die U-Bahn in Algier ist sehr praktisch, mit 14 Stationen © Makrouf Walid / Getty Images
Fortbewegung im Land:
Die meisten internationalen Flüge landen in Algier, einige in Tamanrasset für den Wüstenzugang. Fähren aus Italien, Spanien oder Frankreich sind möglich. Der Binnenverkehr ist gut: Züge bedienen die Nordküste (5 Stunden nach Westen bis Oran, bis Annaba im Osten), manche Nachtzüge mit Schlafwagen.
Es gibt viele Inlandsflüge und ein gutes Busnetz. Sammeltaxis („Taxi Brousse“) sind schneller als Busse. Für Sehenswürdigkeiten (z. B. Djemila) kann ein Taxi nötig sein.
Sehenswürdigkeiten in Algier:
Algier ist mehr als nur ein Verkehrsknotenpunkt. Die Altstadt, die Kasbah, auf dem Hügel über dem Hafen, hat viel Atmosphäre: verfallene Häuser, einzigartige Paläste, heilige Orte. Am Fuß des Hügels liegt der restaurierte Palais des Raïs, heute ein Museum. In der Nähe: Place des Martyrs und die Große Moschee (geschlossen für Besucher, aber beeindruckend von außen).
Spazieren Sie durch das koloniale Zentrum: die Grande Poste ist das imposanteste Gebäude. Entspannen Sie im Jardin d’Essai, botanischer Garten aus den 1930er Jahren, ideal für ein Mittagessen.
Tagesausflug: Tipasa und Cherchell. Tipasa hat einen beeindruckenden archäologischen Park und ein Fischrestaurant mit Blick auf römische Thermen. Cherchell ist romantisch: Hier regierte die Tochter von Kleopatra, Selene, nach der römischen Eroberung Ägyptens.
Römische Ruinen in Timgad, UNESCO-Welterbe © Anton_Ivanov / Shutterstock
Constantine im Osten: elegant, schöne Kasbah, archäologisches Museum, Osmanischer Palast Ahmed Bey.
Vorher: Djemila, spektakuläre römische Stadt, Hügelstadt, Mosaiken, gut erhaltene Architektur.
Westlich: Annaba (~100 km von Tunesien), Ruinen von Hippo Regius, Wohnort und Sterbeort von Augustinus (430 n. Chr.).
Süden: Wüste bis Mali und Niger. Heimat der Berber und Tuareg, weite Flächen, karge Berge, Oasen. Timimoun ist die zugänglichste Oase, umgeben von Palmen und orangefarbenen Dünen. Tamanrasset weiter südlich, Ausgangspunkt für Ahaggar-Gebirge und Wüstenexpeditionen. Große Vielfalt an Obst und Gemüse in der Wüste.
Lieblingsaktivität:
Algerien hat einige der schönsten römischen Monumente Nordafrikas. Sie können die einzigen Besucher in Djemila, Tiddis oder Timgad sein, dort wandeln, wo Augustinus predigte oder römische Veteranen lebten, oder in Cherchell, wo Kleopatras Tochter die alexandrinische Kultur einführte. Abendessen in Algier: gebratenes Steak und Krug Rotwein.
Günstiges Essen & Transport © Godong / UIG / Getty Images
Preise:
Mittelklassehotels in Algier: 45–100 € (Doppelzimmer)
Hostels: <45 €/Nacht
Bus Alger–Annaba: 8 €
Kaffee: 1 €
Sandwich: 2 €
Abendessen für 2: 10 €
Bier: 2 €
Arabisch oder Französisch hilfreich:
Arabisch Hauptsprache, Französisch weit verbreitet. Englisch selten.
Distanzen beachten:
Algier–Tamanrasset ~1 200 km, 1 Tag Fahrt. Busfahrten dauern länger.
Unbedingt Couscous probieren © Getty Images / Foodcollection
Couscous: gedämpfte Grießkügelchen, Gemüse, Fleisch oder Fisch, regional variierend.
Wüstentemperaturen:
Tamanrasset Sommer ~40 °C, Januar ~20 °C, Winternächte ~5 °C.
Grenzen meiden:
Libyen, Mali, Mauretanien, Niger: instabile Gebiete, mindestens 30 km Abstand.
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